Health – Meine allererste OP – Meine Gedanken

Meine erste OP

Manchmal kommt es im Leben anders als man es plant oder denkt. Du nimmst dir vor Morgen das und das zu machen, doch es kommt ganz anders als du heute denkst.

Mich hat vor ca. 1,5 Wochen etwas in die Brust gestochen, ich dachte es wäre eine Mücke gewesen da auch mein Mann den ein oder anderen Mückenstich hat. Also war es nahe liegend das es bei mir auch eine war. Allerdings juckte der Mückenstich nicht bei mir, wie es ja normalerweise meistens der Fall ist doch ich habe mir zu dem Zeitpunkt nichts dabei gedacht.

Ein paar Tage später merkte ich das der Stich total heiß und dick geworden ist, da es in den Tagen aber auch ziemlich heiß war und ich geschwitzt habe, habe ich mir auch hier keine großen Gedanken gemacht, da ich dachte das wäre ja normal. Doch leider war es das nicht.

Tags darauf hatte sich der Stich total entzündet (Einzelheiten erspare ich euch hier lieber) und ich bin dann Montags direkt zum Arzt gegangen. Mein Hausarzt sagte da schon ein Stück nekrotisch (abgestorben) war muss ich ins Krankenhaus und die Wunde reinigen lassen. Gefiel mir überhaupt nicht, aber ich hatte natürlich auch Angst das es sich ausbreitet.

Also bin ich Dienstag ins Krankenhaus gefahren (zum Glück war mein Mann dabei) und ich musste anstatt in die Ambulanz direkt auf die Station der Gynäkologie, weil die Entzündung an der Brust war. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen das ich bei jedem Schritt zu dieser Station immer nervöser wurde. Ich wusste ja nicht was gleich passiert…

Oben im 4. Stock angekommen habe ich mich angemeldet und musste erstmal über 1 Stunde warten bis ich überhaupt an der Reihe war. An dieser Stelle kann ich ja ruhig mal erwähnen das ich warten hasse.

Um 10:30 Uhr kam ich dann endlich an die Reihe (nach 1,5 Stunden warten) und ein Arzt schaute sich das ganze an. Der Abszess sah ziemlich schlimm aus und der Arzt meinte das war irgendetwas anderes das mich gestochen hat, aber keine normale Mücke. Na ja geholfen hat mir das nun nicht, weil wir nicht wissen was es gewesen ist.

Er hat auch einen Ultraschall gemacht um zu schauen ob da noch was in der Brust drin ist, doch das war zum Glück nicht der Fall. Er zog aber die Oberärztin zu Rate, weil es wie gesagt ja schon nekrotisch war und schlimm aussah.

Die Oberärztin war total nett, allerdings kam sie dann direkt mit der Hiobsbotschaft das man das operieren muss, weil es sonst viel zu schmerzhaft wäre wenn sie das so entfernen würde. Sie sagte dann auch direkt das die OP zwar nicht lange dauert, ich aber unter Vollnarkose operiert werden muss.

Ihr könnt euch bestimmt vorstellen das ich da schon nicht mehr richtig zugehört habe bzw. die Worte so durchgegangen sind. Ich war geschockt und hatte echt Schiss, immerhin war das meine erste OP und ich bin doch eigentlich nur ins Krankenhaus gefahren um die Wunde reinigen zu lassen.

Ich musste dann direkt zum Narkosearzt der mir dann ein paar Fragen stellte bezüglich Allergien, Rauchen etc. und glücklicherweise konnte ich alles mit Nein beantworten.

Da ich an dem Morgen um 6:30 Uhr gefrühstückt habe und man 6 Stunden warten muss wenn man etwas gegessen hat, schrieb er 12:30 Uhr auf das Formular. Zu dem Zeitpunkt hatten wir gerade 11:00 Uhr und ich wusste überhaupt nicht wie mir geschieht. Oben wieder angekommen kam ich auch direkt ins Zimmer wo schon ein OP Hemd für mich bereit lag das ich anziehen musste.

Stylisch sind die Teile ja nicht gerade, aber das war mir in dem Fall auch echt egal. So warteten mein Mann und ich das es endlich halb 1 wurde und ich die OP schnell hinter mir habe, doch es wurde einfach nicht später. Alle 10 Minuten guckten wir auf die Uhr in der Hoffnung das es gleich soweit ist, doch es vergingen immer nur 10 Minuten.

Wir rätselten ob es nicht etwas übertrieben ist gleich unter Vollnarkose zu operieren, doch die Angst das was zurück bleibt wenn es ohne nicht (richtig) verheilt war größer.

Die Uhr zeigte nun 13:00 Uhr an und es tat sich einfach nichts. Schon 30 Minuten drüber und meine Nervosität stieg kontinuierlich an. Mein Mann ging zum Schwesternzimmer und fragte nach was denn los sei und dort sagte man ihm das meine OP für 13:30 Uhr geplant ist, da sie einfach zwischendurch gemacht wird.

Also hieß es wieder warten, bis dann endlich um 13:40 Uhr die Tür aufging und ich aus dem Zimmer geschoben wurde. Ich habe die ganze Zeit nur die Decke angestarrt während mich die beiden Schwestern zum Aufzug und dann zum OP geschoben haben. Ich musste dann auf den OP Tisch rübersteigen und wurde dann in den OP geschoben, wo versucht wurde mir den Zugang zu legen. Doch das klappte leider am rechten Arm überhaupt nicht und ich dachte die ganze Zeit während ich weiterhin die Decke anstarrte: Das ist ein Zeichen!

Meine Hand und mein Arm zitterten und taten schon weh vom ganzen rumgepiekse und auch der zweite bekam rechts keine Vene zu fassen, bis sie es schlussendlich doch links versuchten wo es dann sofort klappte.

Ehe ich mich versah bekam ich auch schon die Maske aufgesetzt, sie war blau und roch nach Synthetik. Tief ein und ausatmen sagte er und das ein paar Mal, bis es dann plötzlich in meinem Hals tierisch anfing zu brennen und dann war ich weg.

Irgendwann wurde ich durch das Rufen meines Namens wach und dachte: Jetzt geht´s los, doch da realisierte ich das die OP schon vorbei war. Gott sei Dank!

Mein Hals tat etwas weh vom Schlauch und ich musste andauernd husten, aber die OP war überstanden. Ich bekam einen Schluck zu trinken während ich neben 4 anderen Menschen die auch operiert wurden darauf wartete das ich wacher wurde und wieder aufs Zimmer kann. Währenddessen wurde ständig der Blutdruck automatisch gemessen, ich hustete immer noch ein bisschen und mir war kalt. Aber zum Glück hatte ich keinerlei Schmerzen, aber ich musste dringend mal für kleine Mädchen.

Der Pfleger kam zwischendurch schauen ob alles okay ist und als ich ihm dann sagte das ich mal für kleine Mädchen muss fragte er ob er die Bettpfanne holen soll oder ob ich noch warten kann bis ich auf dem Zimmer bin. Ich warte sagte ich, denn mit ner Bettpfanne kann ich nicht. Er lachte und rief dann auch direkt oben auf der Station an das sie mich wieder abholen können.

Zwischendurch bekam ich noch mit das die Ärztin zu dem Pfleger sagte das meine OP um 14:00 Uhr zu Ende war und ich dachte nur: Oh schön, das ging ja fix. Doch als ich dann oben auf dem Zimmer ankam wo mein Mann schon voller Sorge auf mich wartete und am telefonieren war sagte er mir: Da bist du ja endlich. Wir haben schon 15:30 Uhr und ich hab mir totale Sorgen gemacht, weil mir niemand Bescheid gesagt hat.

Noch benommen von der Narkose musste ich immer noch dringend für kleine Mädchen und die Schwester fragte ob ich zur Toilette kann oder ob sie die Bettpfanne holen soll. Ne das geht schon, ich kann laufen und das klappte auch sehr gut.

Eigentlich hätte ich noch ein paar Stunden warten müssen bevor ich nach Hause kann, weil man ja unter Beobachtung steht, aber um kurz vor 5 wollte ich unbedingt nach Hause…Ich mag keine Krankenhäuser… und so musste ich noch ein paar Minuten warten bis eine Ärztin Zeit hatte und sich die Kompresse nochmal anschaute ob alles sitzt.

Dann endlich konnte ich nach Hause, musste allerdings am nächsten Tag wieder hin, weil sie die Tamponade entfernen mussten.

Um 18:00 Uhr stieg ich endlich aus dem Taxi und ich war froh das ich den Tag so gut gemeistert habe. Aber ganz ehrlich? Das brauche ich nicht nochmal!!!

Mitte der Woche werden jetzt die Fäden gezogen, das kann zum Glück mein Hausarzt machen und ich muss mich noch schonen, darf nicht schwer heben usw, weil sonst die Naht aufgehen könnte. Ich bin auch heute immer noch ein bisschen Schlapp auf den Beinen, aber es wird jeden Tag besser.

Der Blogpost ist nun leider etwas lang geworden, aber sich den Tag von der Seele zu schreiben tat und tut gut 🙂

Eure Martina

 

Kommentare

  1. Sabine Barth

    ich sende dir ganz liebe Genesungswünsche.Ja das warten kann lange sein.Hatte es im Februar hinter mich gebracht.Ich habe mich immer sehr lustig unterhalten im Vorraum wo Zugang gelegt wurde da ich schon einige OP´s hinter mir hab ,aber wenn die Tür zum OP aufgeht wird es einem schon anders .Dann erhole dich sehr gut,das ist das wichtigste.

  2. Manuela Be

    Gut das Du die OP gut überstanden hast und hoffentlich bleibt nichts zurück. Das lange Warten finde ich auch immer wieder fürchterlich. Ich habe trotz einiger Erfahrung mit diversen Ops immer noch Angst wenn ich unters Messer muss. Ich wünsche Dir gute Besserung.

  3. Lisa

    Oh Gott, das klingt ja gruselig! Was das wohl für ein Vieh war beziehungsweise was die Stechmücke wohl vorher gestochen hat um bei Dir solch eine heftige Reaktion ausgelöst hat. Muss ja sehr giftig gewesen sein. Wurde eine Autopsie durchgeführt?

    Ich wünsche dir noch gute Genesung!

    Liebe Grüße,
    Lisa

    1. Autor
      des Beitrages
      Lifestyleformeandyou

      Hallo Lisa,

      das würde ich auch gerne wissen was das war. Ja sie haben den nekrotischen Teil ins Labor geschickt, ich denke ich kriege Mitte der Woche vom Hausarzt den Befund.

      Dankeschön 🙂

      Liebe Grüße
      Martina

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