SR – Ich und du – Wer darf was?

Wie einige von euch bestimmt schon wissen, blogge ich jetzt auch regelmäßig hier mit und übernehme die Kategorie „Social Reports“. Ich, das ist der Mann (Stefan) von Martina, nur falls ihr euch wundert wer „ich“ ist.

Jetzt aber genug geredet und ran ans Werk…

Eines ist mir in letzter Zeit in meinem Umfeld besonders aufgefallen, ein Thema mit dem wir alle jeden Tag konfrontiert werden: Rücksicht. Die meisten von uns haben es schon von unseren Eltern mitbekommen, das man Rücksicht auf andere Menschen nehmen soll und viele von uns bemühen sich auch das täglich zu tun. Ich finde dass, das etwas sehr grundlegendes aber auch wichtiges für jede soziale Beziehung ist. Leider ist es aber auch so, das diese Rücksicht sehr einseitig ist.

Wir geben uns Mühe Rücksicht auf andere Menschen, ihre Gefühle und ihre Persönlichkeiten zu nehmen, aber leider ist es sehr oft so das diese Rücksicht nicht erwidert wird. Man nimmt Rücksicht auf andere Menschen, stellt seine eigenen Bedürfnisse manchmal hinten an um für einen anderen da zu sein, sich seine Probleme anzuhören oder mit einer helfenden Hand zur Seite zu stehen. Das wird meist auch sehr gerne angenommen, aber leider sehr selten erwidert.

Schnell wird die generelle Rücksicht die man auf andere nimmt als selbstverständlich angesehen, ausgenutzt oder sogar als Schwäche gesehen. Denkt man sich nun „dann verhalte ich mich jetzt eben genauso“ geht das meist auch nach hinten los, weil die andere Person meistens denkt das man sich entweder total daneben verhält, oder den sprichwörtlichen „Pinn im Kopf hat“. Einer der größten Fehler die man meiner Erfahrung nach machen kann ist dieses Problem dann anzusprechen, da sich die andere Person meist angegriffen fühlt und das ganze nicht selten in einem Streit endet.

Aber was soll man tun? Soll man es einfach hinnehmen, es ansprechen oder sich genauso verhalten? Ich finde es ist nicht richtig es einfach hinzunehmen, da ich denke das gegenseitige Rücksicht eine der Grundlagen einer sozialen Beziehung ist. Das Thema zur Sprache zu bringen kann auch sehr gefährlich sein. In den meisten Fällen dreht man den „Spieß“ einfach um, merkt aber schnell das man sich so sehr unwohl fühlt weil man eigentlich gar nicht so ist.

Wie geht man also damit um, wenn man generell Rücksicht auf andere Menschen nimmt, diese aber nicht erwidert wird oder sogar ausgenutzt wird? Leider gibt es dafür keine universal Antwort, da jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss wie wichtig dieses Thema für ihn oder sie ist und wie die andere Person generell zu „Kritik“ steht.

Vielleicht achtet ihr mal selbst darauf, ob es so etwas auch in eurem Leben gibt oder ob ihr vielleicht selber jemand seid, der (vielleicht ohne es zu wissen) generelle Rücksicht anderer Menschen als selbstverständlich sieht.

Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Kennt ihr Menschen in eurem Umfeld die sich euch gegenüber grundlos Rücksichtslos verhalten? Oder hattet ihr vielleicht sogar schon einmal einen Streit mit einer Person, weil ihr genau dies angesprochen habt?

Ich würde mich freuen eure Meinung und Erfahrung zu diesem Thema zu lesen.

Gruß Stefan

Kommentare

  1. BeAngel ?

    Da sprichst Du mal ein Thema an …
    Ich finde insgesamt das unsere Gesellschaft immer rücksichtsloser und ignoranter wird. Man muss sich nur mal ältere Serien ansehen … 70er, 80er Jahre. Ein total anderer Umgang der da gezeigt und praktiziert wird.
    Ich vergleiche dies dann gerne mit dem Film“FACK YOU GÖTHE…“, wo die Figuren in jedem dritten Satz ignorant handeln und reden – ganz zu schweigen von der Ausdrucksweise. Ich persönlich finde das sehr unhöflich und mag rücksichtsloses Verhalten überhaupt nicht.
    Aus diesem Grund achte ich bei mir selbst immer sehr darauf, dass ich Haltung bewahre – egal in welcher Situation. Denn beim persönlichen Umgang mit mir lieben Menschen zählt für mich immer auch der Respekt von beiden Seiten. Da scheue ich mich auch nicht eine Person höflich, nett aber bestimmt auf eine Rücksichtslosigkeit hinzuweisen und mit ihr darüber zu sprechen, was mich gerade verletzt oder gestört hat. Mit Menschen die man kennt muss das möglich sein. Nach hinten ist das noch nie losgegangen. Vielleicht macht da dann einfach der Ton die Musik. 🙂

    Anonsten gehe ich auf die Rücksichtslosigkeit unhöflicher Menschen gar nicht ein. Es lohnt sich, das Ruhigbleiben zu üben, um die Situation und sich selbst zu kontrollieren.

    Vielleicht half mir da auch diese Geschichte:
    Eines Tages kam ein Mann zu Buddha und beschimpfte ihn aufs Übelste. Buddha sass ruhig da und ließ die Beleidigungen gleichmütig auf sich niederprasseln. Irritiert fragte der Mann nach einer Weile, wieso Buddha nicht auf die Beschimpfungen und Beleidigungen reagiere.

    Buddha antwortete ihm: „Wenn dir jemand ein Geschenk anbietet und du lehnst es ab, wem gehört dann das Geschenk?“ Verweigern Sie das „Geschenk“ – soll der andere doch seine Befindlichkeiten behalten!

    1. Autor
      des Beitrages
      Stefan

      Das ist wirklich eine vorbildliche Einstellung, wenn nur die Hälfte aller Menschen so denken würde wie du es tust, gäbe es viel weniger Probleme und Konflikte auf der Welt. Die Geschichte von Buddha die du erwähnt hast kenne ich auch, aber ich denke, das viele Leute die nichtmal das Wort Rücksicht kennen, bei der Geschichte nur ein großes Fragezeichen über dem Kopf hätten…leider.

      Ich hoffe du lässt dich nicht unterkriegen und gehst deinen Weg weiter.

      Lieben Gruß Stefan

  2. Tati

    Moin Stefan,

    zunächst möchte ich sagen, dass ich es klasse finde, dass du hier ab jetzt auch deinen „Senf“ abgibst. 😉 Ich wünsche dir ganz viel Spaß! 😀

    Ein interessantes Thema, das du ansprichst. Ich denke, alles ist ein Geben und Nehmen. Es wird wohl immer Diejenigen geben, die mehr nehmen als sie geben. Bis zu einem gewissen Grad finde ich das in Ordnung, aber wenn es mir zu viel wird, grenze ich mich ganz klar davon ab und spreche es an, ganz egal ob Der- oder Diejenige dann beleidigt ist oder nicht.

    Herzliche Grüße – natürlich auch an Martina – Tati

    1. Autor
      des Beitrages
      Stefan

      Hey Tati,

      danke, ist noch alles neu, aber ich werde mich sicher schnell einleben 🙂

      Das ist ja auch eigentlich richtig die Leute darauf anzusprechen, der Schuss geht aber leider meistens trotzdem nach hinten los, weil man sehr oft auch Unverständnis stößt oder der andere es als Angriff wahrnimmt. Trotzdem finde ich dass, das die richtige Einstellung ist und ich finde es gut das du da mit so viel Mut und Konsequenz rangehst.

      Gruß Stefan

      P.S Grüße von Martina zurück 🙂

  3. Brigitte

    Hi Stefan,

    schön das Du mit an Bord bist.
    Ja ich kenne das aus dem Arbeitsumfeld und aus der eigenen Verwandtschaft…da wird rücksichtslos die verbale Inkontinenz über einen ausgeschüttet…und weil man höflich veranlagt ist, schluckt man seinen Unmut runter…und Zuhause bricht man in Tränen aus, weil man nicht verstehen kann, weshalb Menschen sich so verhalten…ich hatte nach dem verbalen Angriffen, auch große Lust gehabt ausfallend zu werden…aber ich habe eine Erziehung genossen und bin sehr harmoniesüchtig…ich rede mit den Personen nur noch das nötigste…schade…aber sie würden ihre Fehler sowieso nicht erkennen…es fällt ihnen sogar noch nicht mal auf, dass man sich zurückgezogen hat…eher traurig….so werden aus Kollegen, Freunden und sogar aus Verwandten…Fremde!

    Persönlich bin ich intolerant gegenüber rücksichtslosen Rauchern, die mich anqualmen und Gewalt gegenüber Kindern, Frauen, Schwächeren und Senioren…

    So…frei von der Seele gequatscht!

    Herzliche Grüße
    Brigitte

    1. Autor
      des Beitrages
      Stefan

      Hey Brigitte,

      danke 🙂

      Das ist leider meistens der Fall, das es anderen nicht auffällt, wenn man sich zurückgezogen hat, oder anders verhält. Meistens ist es so, das die Leute meinen man selbst wäre komisch geworden und sich dann noch rücksichtsloser verhalten, so wird man selber noch mehr zum Buhmann.

      Gruß Stefan

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